Kleine Sache – große Wirkung

In der freien Natur gibt es stille Plätzchen. Und da liegen viele sogenannte „Papiertaschentücher“, die einfach nicht verrotten. Woran liegt das? Weil diese Taschentücher beschichtet sind – es handelt sich um Plastik – und deswegen lösen sich diese Teile ganz ganz lange nicht auf.

Und nun zu meiner persönlichen Taschentuch-Geschichte.

Meine erste Lateinstunde: „Agricola arat“ sagte Schwester Iniga. Im Laufe der Stunde holte sie aus der Tasche ihres Klosterrocks ein für mich unüblich großes Stofftaschentuch, schnäuzte genüsslich, faltete es akkurat zusammen, und steckte es wieder ein. Es war ein kleines Ritual. Als meine Mutter wissen wollte, wie denn der erste Tag im Gymnasium war, erzählte ich ihr diese Episode – hauptsächlich, weil ich über die Größe des Taschentuchs erstaunt war.

Meine Mutter hatte einen ganz anderen Aspekt: war da ein Monogramm drauf? Warum diese Frage? Ganz einfach, meinte meine Mutter. Die Klosterschwestern geben ihre Wäsche in die gemeinsame Wäscherei. Wenn ein Monogramm drauf ist, hat sie ihre persönlichen Taschentücher. Und wenn keines drauf ist, dann kriegt sie nach der Wäsche irgendein Taschentuch.

In den folgenden Jahren kamen Stoff-Taschentücher komplett aus der Mode. Die Marke Tempo stand für fortschrittliche Papiertaschentücher. Als junge Frau wusch ich für eine Hobby-Fußballmannschaft Trikots. Da waren ab und zu Tempos in den Hosentaschen. Wenn die nicht vor der Wäsche entfernt wurden, gab es nach der Wäsche jede Menge Fussel. Und es war so viel Arbeit, die wieder weg zu kriegen!

Dann wurden die Papiertaschentücher beschichtet. Heute fusselt nichts mehr, wenn sogenannte Papiertaschentücher versehentlich in der Waschmaschine landen. Die Teile verrotten nicht mehr…

Eine andere Sichtweise aufs Schnäuzen haben die Chinesen. Bei denen ist es extrem unhöflich, während des Essens zu schnäuzen. Üblich ist Hochziehen und Schlucken. Außerdem werden im Büro die benutzten Taschentücher nebeneinander auf den Schreibtisch gelegt. Aufeinander im Papierkorb wird dort als unhygienisch angesehen. Für mich ein gutes Beispiel, dass es für identische Anforderungen verschiedene Lösungsmöglichkeiten gibt!

Meine Lösung:

ich habe weiche, kleine Stofftaschentücher. Sie sehen gut aus, sie sind schön weich, sie halten jahrelang, und machen einfach Freude! Weitere Infos gerne!

Gabi