Ökologische Gartengestaltung fördern (Entwurf)

Gröbenzell ist sehr dicht besiedelt. Da ein Grüngürtel um die Gemeine fehlt, findet die Natur überwiegend in den Gärten statt. Viele Mitbürger*innen haben aber wenig Kenntnis von einer naturnahen und ökologischen Gartengestaltung. Das wollen die Grünen in Gröbenzell per Antrag ändern.

Die Gemeinde möge eine kostenlose einstündige Erst-Beratung zur ökologischen Gartengestaltung vor Ort durch kompetente, von der Gemeindeverwaltung unabhängige Personen anbieten, wenn die Neuanlage oder Umgestaltung von Gärten geplant wird. Dies könnten Experten von Naturschutzorganisationen oder speziell geschulte Gärtner sein.
Es soll ein niederschwelliges Angebot ohne kommerziellen Hintergrund zur Verfügung gestellt werden, die Anmeldung soll über die Gemeinde erfolgen.

Diese Beratung vor Ort sollte Informationen zu autochtonen und standortgerechten Pflanzen, bzw.  Saatgut, torffreier Erde, ökologischem Pflanzenschutz, sowie Gestaltungselementen für Vogel-, Amphibien-, Wildbienen- und Fledermausschutz beinhalten.

Zusätzlich soll die Verwaltung auf weitere informative Websites, Merkblätter/ Broschüren oder Bücher zu diesem Thema verweisen.

Damit soll auch Aufklärung über ökologisch wenig sinnvolle „Modetrends“ wie Kiesgärten, Kunststoff-Gartenhäuschen und exotische Pflanzen (z.B. Bambus) geleistet werden, die eine Schädigung des Mikroklimas und das Artensterben in Siedlungen begünstigen. 

Als Ergänzung soll die Gemeinde Gröbenzell verstärkt Öffentlichkeitsarbeit zum Thema ökologische Gartengestaltung leisten, etwa durch Gestaltungsempfehlungen und Hinweise in Form von Broschüren, Beiträgen in „Gröbenzell im Blick“, bzw. Kampagnen, etwa im Rahmen des Bürgerfestes, oder in Form von gemeinschaftlichen Zwiebelsteckaktionen im Herbst.

Begründung:

Ökologische Gartengestaltung ist, wie auch die Entsiegelungsprämie und eine Freiflächengestaltungssatzung, ein Baustein im Kampf gegen das immer bedeutsamer werdende Artensterben, zu dem auch die fortschreitende Flächenversiegelung und industrialisierte Landwirtschaft beiträgt. Die ökologische Bedeutung von Gärten als Rückzugsgebiet von bedrohten Arten und als Regulativ für das Kleinklima wächst. Daher hat es eine zunehmende Bedeutung, Gartenbesitzer von einer ökologischen Gestaltung ihrer Grünflächen zu überzeugen. Konventionelle Gartengestaltung mit exotischen Stauden und Sträuchern aus Gartencentern und chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen verpasst die Chance, kleinräumige ökologisch wertvolle Biotope zu schaffen.

Durch diese Unterstützung von Gartenbesitzern setzt die Gemeinde ein Zeichen für die Bedeutung naturnaher Gärten.

Ein nach ökologischen Kriterien gestalteter Garten kann ein sogenanntes „Trittstein-Biotop“ schaffen und damit mancher Tier- oder Pflanzenart helfen, in ein anderes Biotop zu gelangen, damit ein genetischer Austausch stattfinden kann und das Überleben der Art gesichert wird.