Grüne für runden Tisch zu den Lieferdiensten

„Die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern, die Umweltbelastung zu senken und gleichzeitig eine ausreichende Versorgung der urbanen Gebiete zu gewährleisten, ist Aufgabe der Kommune“

Bundesverband Paket und Expresslogistik e.V. (BIEK)

Um den Verkehr der zahlreichen Lieferdienste zu reduzieren und zu optimieren, haben die Grünen in Gröbenzell einen „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten gefordert.

Zur Begründung:

Innenstadtlogistik

Zur nachhaltigen und effizienten Sendungsbeförderung auf der letzten Meile nutzt die Paketbranche (bestehend aus Kurier-, Express- und Paketdiensten, KEP) diverse Zustellkonzepte. Neben der klassischen Zustellung mit leichten Nutzfahrzeugen (Liefer- bzw. Zustellfahrzeuge, i. d. R. bis 3,5 t zulässige Gesamtmasse, teilweise auch bis 7,5 t) werden auch alternative Konzepte angewandt. Beim Konzept „Mikrodepot“ werden Container, Nutzfahrzeuge oder Immobilien als dezentrale Zwischenlager in Zentrumsnähe (auch Stadtteilzentren) genutzt und die Sendungen von dort aus mit Lastenfahrrädern oder Sackkarren zugestellt. Ein anderes Konzept sind Paketstationen, also mit Schließfächern vergleichbare Boxen, in welchen die Pakete deponiert und später vom Empfänger abgeholt werden. Paketstationen stehen oft an von Empfängern häufig besuchten Örtlichkeiten, z. B. Einkaufszentren oder Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Sie sind auch als Ergänzung zu Briefkastenanlagen an Mehrfamilienhäusern geeignet. Der BIEK spricht sich aus wettbewerbs- und städtebaulichen Gründen für anbieteroffene Paketstationen aus, um eine Vielzahl firmeneigener Paketstationen zu vermeiden. Zur Errichtung von Mikrodepots und Paketstationen setzt sich der Verband für zusätzliche öffentliche Flächen, weniger Bürokratie und mehr Rechtssicherheit bei deren Nutzung ein. Im Rahmen der Initiative „Liefern lieber in der ersten Reihe!“ setzt sich der BIEK dafür ein, dass ein Verkehrszeichen „gewerbliche Liefer- und Ladezone“ in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen wird.[12][13] In Verbindung mit einem absoluten Haltverbot analog zum Taxistand sollen Liefer- und Ladezonen ausreichende Haltemöglichkeiten für Be- und Entladevorgänge für den gewerblichen Verkehr schaffen. Die klare und einheitliche Beschilderung soll Fehlbelegungen verhindern, die Kontrollierbarkeit verbessern, den fließenden Verkehr und die Zusteller entlasten, die Verkehrssicherheit erhöhen, die Umwelt schonen und die Lieferungen beschleunigen[14][15]

Verkehr und Umwelt

Der BIEK spricht sich für den stärkeren Einsatz von Lang-Lkw aus, da diese bei großvolumigen Ladungen einen effizienten Transport mit weniger Fahrzeugen ermöglichen. Dazu fordert der Verband die Ausweitung des Streckennetzes in Deutschland und Europa. Die Förderung alternativer Antriebe bei Nutzfahrzeugen und der Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur für elektrisch- und gasbetriebene Fahrzeuge sind für den BIEK wichtige Maßnahmen, um die Sendungsbeförderung nachhaltiger zu gestalten. Für die letzten Meile sind aus Sicht des Verbandes die Rahmenbedingungen für die Errichtung und den Betrieb von Mikrodepots in Verbindung mit Lastenrädern zu optimieren. Dazu gehört eine geeignete Fahrradinfrastruktur ebenso wie die Verfügbarkeit von Logistikflächen im öffentlichen Straßenraum. Der BIEK setzt sich darüber hinaus für die Sanierung und einen schnellen und bedarfsgerechten Ausbau der Straßeninfrastruktur einschließlich einer geeigneten digitalen Infrastruktur ein.

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Die Bundesregierung hat sich anspruchsvolle Klimaschutzziele gesetzt: Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sollen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduziert werden. Langfristig soll bis zum Jahr 2040 eine Reduktion von mindestens 70 Prozent und bis 2050 Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat die Bundesregierung 2016 die Grundlagen und Leitlinien für die weitere Identifikation und Ausgestaltung der jeweiligen Klimaschutzstrategien in den verschiedenen Handlungsfeldern beschlossen. Das im Oktober 2019 von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 setzt den Klimaschutzplan mit konkreten Maßnahmen unter anderem auch im Verkehrssektor um.

Ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele kann im Bereich des gewerblichen Verkehrs durch den Einsatz von Mikro-Depots geleistet werden. Aufgrund des stark wachsenden Online-Handels bestehen für die Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) besondere Potenziale für eine klimafreundliche Ausgestaltung der Lieferverkehre, wenn Umschlagprozesse (Kommissionierung und Beladung) in kleinen, dezentral verteilten Depots in möglichst großer Nähe zu den Endkunden erfolgen, die beispielsweise den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen, wie Lastenrädern, wirtschaftlich attraktiv machen. Zusätzlich bestehen insbesondere in urbanen und suburbanen Bereichen weitere verkehrsgekoppelte Nachhaltigkeitsvorteile, wie z. B. Feinstaub- und Stickoxidminderung sowie die Reduzierung der Lärmemissionen.

Ziel dieser Richtlinie ist die klimafreundliche Gestaltung der gewerblichen Nahmobilität, indem Investitionen in die regional-modellhafte Errichtung von sogenannten Mikro-Depots gefördert werden.

Städtischen Lieferverkehr nachhaltig gestalten

Verstopfte Straßen, zugeparkte Fahrrad-und Fußwege, Parken in zweiter Reihe, Gefährdung schwächerer Verkehrsteilnehmer*innen..(Lösungsansatz: drastischere Strafen auch für die KEP Fahrzeuge)

Wir haben einfach zu viele CO2 Emissionen.

Großer Handlungsbedarf im Bereich des städtischen Lieferverkehrs: Hier liegt die Herausforderung bei den Kommunen: Diese müssen den Güterverkehr als eigenständiges Handlungsfeld begreifen und Konzepte und Maßnahmen entwickeln, um diese nachhaltig zu gestalten.

Doch leider ist die Handlungsfähigkeit der Kommunen noch begrenzt. Es fehlen eindeutige Gesetzgebungen.

Aber mit dem Projekt NKI Klimafreundlicher Lieferverkehr für saubere und lebenswerte Städte gibt es einen Instrumentenkasten speziell für Kommunen. 

Ziel ist es gemeinsam mit unserer Gemeinde die Vision eines emissionsfreien und stadtverträglichen Lieferverkehrs zeitnah wahr werden zu lassen. Diese Vision ist auch im Weißbuch der EU bis zum Jahr 2030 vorgelegt.

Laut Statistik werden 60 Prozent der Fahrten des innerdeutschen Güterverkehrs im städtischen Bereich zurückgelegt.

Treiber des ganzen sind die E Commerce, in Zeiten der Pandemie.

Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland rund neun Prozent mehr Pakete zugestellt als im Vorjahreszeitraum. Das sind rechnerisch täglich über 800000 Sendungen mehr als im gleichen Zeitraum 2019.

Insgesamt steigt die Nachfrage nach flexiblen Transporten von kleinen Stückzahlen.

Lieferzeiten nehmen ab und Liefergeschwindigkeiten zu. Dadurch sinkt die Auslastung der Fahrzeuge bei gleichzeitig ansteigender Zahl von Fahrzeugen, die unterwegs sind. Das betrifft vor allem den KEP Markt. 

In einem Projektionsbericht der Bundesregierung aufgezeigt:

Die Gesamtfahrleistung von leichten Nutzfahrzeugen wird in Deutschland  zwischen 2016 und 2030 um 44 % ansteigen.

Nutzfahrzeuge verantworten eine überproportionale hohe Belastung der Umwelt, Klima und Gesundheit (Luftschadstoffe, Treibhausgase, Lärm)

Grund hierfür ist, dass die spezifischen Emissionen von Nutzfahrzeugen deutlich über denen von Pkw´s liegen:

Stickoxid und Feinstaub:

5,8 mal mehr Feinstaub sowie 1,8 mal Stickoxid als ein PKW

Treibhausgasemissionen:

Leichte Nutzfahrzeuge, wie wir sie hier in Gröbenzell haben emittieren im Durchschnitt 1,3 mal so viel CO2.Interessant ist, dass die CO2 Emissionen in den vergangenen 20 Jahren um rund 13% angestiegen sind.

Beispiel Rostock 30% der CO2 Emissionen stammen von Nutzfahrzeugen.

Das Abbiegen und das widerrechtliche Halten oder Parken von Lieferfahrzeugen auf Geh -und Radwegen oder auch in zweiter Reihe beeinträchtigt zudem die Verkehrssicherheit in der Kommune.

Der Klimaschutz drängt:

Der zum überwiegenden Teil auf fossilen Energieträgern basierende städtische Güterverkehr steht den gesetzten Zielen in Sachen Klimaschutz diametral entgegen.

Wie schon erwähnt soll die Stadtlogistik bis 2030 co2 frei werden. Davon sind wir im Moment weit entfernt.

Verkehrswende:

Für diese muss der städtische Lieferverkehr als Teil des Verkehrs insgesamt betrachtet werden. Der Straßenraum muss zu Gunsten umweltfreundlicher und kommunenverträglicher Verkehrsträger umverteilt werden. D.h. Fußverkehr, Radverkehr, öffentlicher Verkehr

Maßnahmen, die den Motorisierten Individualverkehr (MIV) reduzieren, kommen auch dem städtischen Güterverkehr zugute.

Instrumente wie Umweltzonen, Fußgängerzonen oder Ausbau der Radinfrastruktur schaffen Anreize, um Warenströme zu bündeln und den Güterverkehr auf umweltfreundliche Fahrzeuge verlagern.

Das starke Wachstum der Sendungsmengen muss nicht als unabwendbar hingenommen werden.

Wer von uns möchte schon in einer Stadt leben, in dem es keine Geschäfte mehr gibt, weil alles online bestellt wird.

Kurze Wege sind das zu erstrebende Ziel.

Vielfalt der Akteure des städtischen bzw. kommunalen Lieferverkehrs.

Das Handlungsfeld nachhaltiger städtischer Güterverkehr muss raus aus der Nische und muss von allen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft angegangen werden.

Eine Kommune kann zum Beispiel eine Querschnittsstelle schaffen.

Ein kurzer Überblick über die Akteure

Sendungsempfänger

Transportdienstleister

Staatliche Akteure Kommune – Länder -Bund

Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehrsplanung

Ordnungsämter

Straßenverkehrsbehörde

Wirtschaftsförderung

Wirtschaftsverkehrsbeauftragte

Kommunalpolitische Akteure

Bund und Länder über die Gesetzgebung

Kommunale Lösungen für einen nachhaltigen städtischen Lieferverkehr

Logistische Lösungen:

Radlogistik ausbauen:

Lastenräder und Cargobikes sind oftmals eine sinnvolle Alternative für die meist dieselbetriebenen Nutzfahrzeuge.

Die Auswahl an Lastenrädern ist mittlerweile sehr groß, offen oder geschlossen, elektrisch unterstützt oder nicht, mit Anhänger oder ohne…

Bis zu 300 Kilo können einzelne Modell mittlerweile transportieren und dabei auch ganze Paletten laden.

Wichtig hierfür sind die Mikrodepots.

Lastenfahrräder können ein Teil einer multimodalen Logistikkette sein

Mikrodepots einrichten

Mikrodepots sind haben meist eine Größe von 20 -50 qm. Das sollte auch in Gröbenzell machbar sein.

Derzeitig sind viele Mikrodepots Single User, besser sind natürlich Multi User Depots. Dies zu beeinflussen liegt bei der Kommune.

Elektrofahrzeuge einsetzen

Dies war ja unser Ursprungsgedanke, bevor wir tiefer in das Thema eingestiegen sind.

In Olching stehen mehrere Elektrofahrzeuge auf Halde, und in Gröbenzell wird munter weiter gedieselt.

selt.