der Plan für Gröbenzell liegt vor!
Energienutzungsplan für den Landkreis Fürstenfeldbruck und seine kreisangehörigen Kommunen
Zusammenfassung Walter Voit
Die Ampelregierung hatte alle Kommunen in Deutschland zur Erstellung einer „Kommunalen Wärmeplanung“ verpflichtet. Die Kommunale Wärmeplanung hat als Ziel der Erstellung eines Planes, wie die Wärmeversorgung in einer Stadt oder einer Gemeinde klimaneutral in der Zukunft gestaltet werden kann. Hierbei geht es insbesondere um die langfristige Umstellung dezentraler fossiler Heizsysteme auf umwelt- und klimafreundlichere Wärmeversorgung. Damit soll jeder Immobilienbesitzer die Information bekommen, ob er/sie damit rechnen kann, dass die eigene Immobilie an eine zentrale Wärmeversorgung angeschlossen werden wird, oder für das Gebäude individuell mit einer klimafreundlichen Wärmeversorgung geplant werden muss.
Um die Gemeinde auf dem Weg zu Erstellung dieses Planes zu unterstützen, hat der Landkreis FFB für seine Kommunen einen Energienutzungsplan bei einem spezialisierten Planungsbüro (ENIANO) in Auftrag gegeben.
Die Ergebnisse für Gröbenzell wurden vor kurzem im Gemeinderat Gröbenzell vorgestellt und sind nun öffentlich zugänglich.
Folgende Ergebnisse sind für Gröbenzell wichtig:
- Seite 7: nachdem über Jahre hinweg die Zahl der Photovoltaikanlagen in Gröbenzell vor sich hin gedümpelt haben, sind die Installationen im Jahr 2023 dramatisch angestiegen (von rund 700 auf über 2000 Kilowattpeak Zubau im Jahr, ganz überwiegend im privaten Bereich). Bei einer typischen Größe von 7 bis 10 kWp pro privatem Hausdach, sind das 250 Häuser pro Jahr, also immer noch steigerungsfähig. Ursache dürfte neben der Energiekrise im Rahmen der Ukraine-Krise vor allem die Mehrwertsteuerbefreiung für private PV-Anlagen durch die Ampelregierung sein).
Der Zubau an Batteriespeichern zu PV-Anlagen hat sich im Jahr 2023 vervierfacht, was sinnvoll und netzdienlich ist.
Sonnenkollektoren (Solarthermie) stagniert, weil inzwischen Photovoltaik effizienter ist.
- Seite 10: 62% des Energieverbrauchs in Gröbenzell findet in den privaten Haushalten statt, nur je 18% im Verkehr und in der Wirtschaft. Der Hebel zur Energiewende liegt also überwiegend im Privatbereich.
- Seite 11: rund 3/4 des Energieverbrauchs entfällt auf fossile Energieträger, Gas und Öl.
Diese fossilen Energieträger machen auch den Großteil der CO2-Emissionen pro Kopf aus.
Die Treibhausgas-Emissionen pro Bürger Gröbenzells hat das Büro mit 4,3 Tonnen pro Jahr und Kopf berechnet, was sehr günstig wäre. Der bundesweite Vergleichswert liegt bei 10,4 Tonnen: https://www.bundesumweltministerium.de/media/kohlenstoffdioxid-fussabdruck-pro-kopf-in-deutschland Allerdings ist der Wert für Gröbenzell insofern unrealistisch, weil z.B. der Flugverkehr nicht berücksichtigt ist. Der wir statistisch der Sitzgemeinde des Flughafens zugeordnet.
- Seite 12: in Sachen regenerative Strom- und Wärmeerzeugung hinkt Gröbenzell massiv hinterher im Vergleich zu anderen Kommunen des Landkreises, was aber damit zu tun hat, dass es in Gröbenzell keine Windräder und (bislang) keine Freiflächen-PV-Anlagen gibt (die wir weiter fordern sollten). Bei der E-Mobilität ist offenbar Gröbenzell voraus.
- Seite 13: bei den Potentialen zur Verbesserung sieht das Büro vor allem 3 Themen:
Energetische Gebäudesanierungen, regenerative Wärmeerzeugung (Grundwasser- und Luft-Wärmepumpen) und Stromertrag durch Dach-Photovoltaik (abgekürzt PV).
- Seite 14: Für Dach-Photovoltaik besteht noch eine riesiges Potential.
- Seite 15: Grundwasser-Wärmepumpe sind fast überall in Gröbenzell möglich, eingeschränkt im Bereich Sandberg/Friedhof.
- Seite 17: Potentiale für Wärmenetze sieht die Studie im Bereich Wildmoosgelände (Sporthallen, Gymnasium, Kindergärten, Waldorfschule), im Ortszentrum und bei den Wagner-Hochhäusern (Ammerseestraße).
Die Empfehlungen sprechen für sich.