(Anmerkung: Dieser Artikel ist in der Druck-Ausgabe der Publikation „Gröbenzell im Blick“ erschienen)
Diese Publikation heisst Gröbenzell im Blick – wir haben in unserem Ortsverband lange darüber diskutiert, wie man das Thema Europa da reinbringt. Einige sagten, man müsse darauf hinweisen, wie Europa konkret vor Ort wirkt, dass es z.B. Obst in Kindergärten gibt aufgrund eines europäischen Programms. Andere meinten, man müsse die grosse Idee Europa, erwachsen aus dem Schock des zweiten Weltkrieges, die Montanunion in den 50er Jahren bis hin zu Währungsunion und Reisefreiheit den Menschen in Erinnerung bringen. Wieder andere sagten, dass viele mit Europa negative Assoziationen haben oder es ins Lächerliche ziehen, ob denn jetzt Gurken eine gewisse Krümmung haben müssen und ähnliches, oder eine überbordende Bürokratie. Auch eine gemeinsame Landwirtschaftspolitik, Migrationspolitik und Verteidigungspolitik stiess auf differenzierte Ansichten. Einig waren wir uns alle aber, dass Europa für uns alle Wohlstand, einheitliche Regeln zum Schutz von Mensch und Natur, Arbeitnehmerrechte und Menschenrechte, eine abgestimmte Energie- und Klimapolitik bedeutet. Es lohnt sich, für Europa miteinander zu diskutieren. Schliesslich ist die Pluralität unseres Kontinents auch seine grösste Stärke. Klar ist es schwer, diese Vielfalt politisch unter einen Hut zu bringen – wie immer (das sehen wir auch in Deutschland) ist Politik die Findung von Kompromissen. Als Europäer im 21. Jahrhundert werden wir es uns nicht erlauben können, in Kleinstaaterei zurückzufallen, während sich globale Machtpole um die USA, Russland, Indien und China bilden. Auch wenn Europa in Gröbenzell weit weg erscheint – es bestimmt unser tägliches Leben im positiven Sinne! Wir werden das auch in den nächsten Wochen immer wieder thematisieren, so auch bei unserem Fest zum 1. Mai. Lassen wir uns unser Europa nicht von den Rechten kaputtmachen. Gehen Sie zur Europawahl am 9.Juni und wählen Sie europäisch!
Reinhard Jurk