Faktenverdrehung nicht akzeptieren 

Was macht Populisten in unserer Zeit so gefährlich und erfolgreich zugleich? Menschen glauben gern an Unwahrheiten oder auch Halbwahrheiten, wenn sie in ihr Weltbild passen. Die „alternativen Fakten“ eines Donald Trump sind legendär, sie waren und sind aber erfolgreich, weil viele Menschen gern daran glauben.

Kürzlich behauptete ein Referent einer AfD-Veranstaltung in Gröbenzell (laut Bericht der SZ) „die Energiewende würde geradewegs ins Chaos führen“, weil der „Energiebedarf für deren Herstellung und Betrieb (von Wind- und Sonnenenergieanlagen) größer sei als das, was sie an Energie erzeugten“.  Laut Fraunhofer-Institut benötigt ein Photovoltaikmodul in Deutschland nur 1,3 Jahre um die zur Herstellung benötigte Energie zu erzeugen – bei über 30 Jahren Lebensdauer. Bei Windkraftwerken beträgt diese Zeitspanne etwa ein halbes Jahr. Eine krasse Lüge also, oder „alternative Fakten“ mit politischer Zielrichtung gegen die Vertreter der Energiewende? 

Der renommierte Naturschutzverband WWF (World Wildlife Fund) hat kürzlich die bayerische Regierungskoalition scharf kritisiert wegen der „Verdrehung von Fakten bei der bayerischen Energiewende“. So werde behauptet „Bayern sei Deutscher Meister beim Ausbau der Erneuerbaren Energien“ und man liege mit weitem Abstand auf Platz 1. Beides ist laut WWF falsch. Bei der Solarenergie werde mit absoluten Zahlen argumentiert, Bayern ist aber das flächenmäßig größte Bundesland. Pro Fläche liegen das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern vorne. Beim Zubau der Windenergie liegt Bayern unter allen Flächenländern auf dem letzten Platz. Ähnliche Falschaussagen häufen sich aktuell in der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz. 

Mehr Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit in der Diskussion wäre vonnöten und würde den Populisten dauerhaft das Wasser abgaben.